Mehrere Lagen buntes Papier. Es entsteht ein Farbübergang von Orange zu Türkis

Anforderungen an barrierefreie Dokumente

Eines der häufigsten genutzten Dateiformate stellt das PDF „Portable Document Format“ dar. Durch die immer gleiche Darstellung eines Dokuments auf unterschiedlichen Plattformen hat sich dieses Format über die Jahre sehr weit etabliert. Um die Anforderungen der Barrierefreiheit auch im Bereich von PDF zu fördern, existieren zwei Kriterienkataloge.

EN 301 549 Kapitel 10

Der Hauptkatalog der Anforderungen ist in der EN 301 549 in Kapitel 10 zu finden. Hier werden einige der WCAG 2.1 Anforderungen auch auf Dokumente bezogen.

Programme und Tools

Für die Nachbearbeitung und Überprüfung von PDF-Dateien gibt es eine Reihe gängiger Werkzeuge.

Die gemeinnützige Organisation NV Access entwickelt seit 2006 die Sprachausgabe, auch Screenreader genannt, namens NonVisual Desktop Access (NVDA). Mithilfe eines Screenreaders kann der Bildschirminhalt semantisch erfasst werden und visuelle Informationen auditiv wahrgenommen werden.

NVDA kann kostenlos auf der Webseite von NV Access heruntergeladen werden.

Das Tool PAC 2021 wurde von der PDF/UA Foundation veröffentlicht. Es ist ein kostenloses Programm, welches ein PDF auf Barrierefreiheit überprüft. Nach Ausführung gibt einem das Programm einen Übersichtsbericht aus, welchen man dann exportieren kann. Die Software ist in mehreren Sprachen erhältlich.

Eine der großen Neuerungen gegenüber PAC 3 (Vorgängerversion) ist das Testen nach PDF/UA und WCAG.

PDF/UA

Des Weiteren existiert noch die ISO 14289-1:2016-12 - oder auch anders genannt PDF/UA-1 (Universal Accessibility). Um einen besseren Überblick über die einzelnen Anforderungen zu haben, wurde in Zusammenarbeit der PDF-Association und dem PDF/UA Competence Center das sogenannte MatterhornprotokollÖffnet sich in einem neuen Fenster entwickelt. Dieses enthält sogenannte Testbedingungen, die ein Dokument erfüllen muss, um dem PDF/UA-1 Standard gerecht zu werden.

Viele Testbedingungen im Matterhornprotokoll sind softwareseitig überprüfbar, z. B. mit dem PDF Accessibility CheckerÖffnet sich in einem neuen Fenster. Dennoch wird es immer Kriterien geben, die von einer Software nicht geprüft werden können, sodass die Erstellung eines barrierefreien PDF-Dokuments immer eine Überprüfung durch den Menschen erfordert.

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