Die Landesbeauftragte Frau Meyer zu Bexten, Regierungspräsident Klüber und Herr Henze, Leiter des IT-Dezernats.

Landesbeauftragte für barrierefreie IT

Verwaltungszugang online – und barrierefrei

Im Regierungspräsidium Kassel wird ein Schulungszentrum für den barrierefreien Zugang zu Online-Verwaltungsleistungen eingerichtet. Es wird den Verwaltungen im Regierungsbezirk Kassel das Fachwissen und die konkrete Unterstützung bei der Herstellung von Barrierefreiheit des Verwaltungszugangs bieten. Darüber informierte jetzt Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber gemeinsam mit Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten in Kassel. Professorin Meyer zu Bexten ist die Landesbeauftragte für barrierefreie IT und Leiterin der Hessischen Durchsetzungs- und Überwachungsstelle.

Bund, Länder und Kommunen sollen nämlich bis 2022 ihre Verwaltungsportale verbinden und alle Verwaltungsleistungen (auch) online anbieten. So will es das Onlinezugangsgesetz. Menschen mit Behinderungen wie auch alte und technisch nicht so versierte Menschen können davon in besonderem Maße profitieren: Gemäß der EU-Richtlinie 2016/2102 sollen mobile Anwendungen, Webseiten sowie Dokumente der Verwaltungen wie z.B. PDF-Dateien barrierefrei, d.h. uneingeschränkt zugänglich sein. Die Landesbeauftragte informierte in Kassel darüber, wie diese Aufgabe innerhalb dieser kurzen Frist bewältigt werden soll, welche Angebote in der Region gemacht werden, in der das Regierungspräsidium Kassel digitale Modellbehörde des Landes ist. „Vielfach“, so Meyer zu Bexten, „fehlt die Sensibilisierung dafür, was unter Barrierefreiheit zu verstehen ist.“ Es gehe bei weitem nicht nur darum, Sehbehinderten einen guten Zugang zu Online-Formularen zu bieten. Es gehe auch um andere kognitive Einschränkungen, die zum Beispiel altersbedingt vorhanden sind, oder weil Menschen mit Leseschwächen oder anderen Problemen Anspruch auf Zugang zu Verwaltungsleistungen haben.

„Dazu richten wir derzeit ein breites Schulungs- und Informationsangebot ein, das sich an ein breites Publikum wendet“, so die Landesbeauftragte. Inhaltlich reiche dies von der Sensibilisierung für die Belange eingeschränkter Menschen bis zu technischen Fertigkeiten bei der praktischen Herstellung von Barrierefreiheit für einzelne Dokumente und bestimmte Dateiformate. „Die Schulungsangebote sollen nicht nur der Landes- und Kommunalverwaltung zur Verfügung stehen, sondern auch für interessierte Betriebe offen sein.“

„Gemeinsam mit den beiden Schwesterbehörden in Gießen und Darmstadt ist das Regierungspräsidium Kassel digitale Modellbehörde des Landes Hessen“, erinnerte Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber. „In diesem Zusammenhang werden in unserem Hause 30 Projekte aufgesetzt bzw. vorangetrieben, die sehr viel mit Online-Zugängen zu Verwaltungen zu tun haben. Darum ist auch jetzt der richtige Zeitpunkt, die Barrierefreiheit des jeweiligen Zugangs immer mitzudenken. Und genau der richtige Zeitpunkt ganz eng mit Frau Professorin Meyer zu Bexten zusammen zu arbeiten.“

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